Bürger baut Stadt – Beteiligungsprozesse transparent gestalten

Ob A100 oder Stuttgart21 – beide Fälle zeigen, dass Bürger in die Planung großer staatlicher Bauvorhaben eingebunden werden wollen. Aber auch bei kleinen Projekten sind die Bürger daran interessiert, über geplante Bauvorhaben in ihrem Kiez informiert zu werden. Und bei Bedarf wollen sie auch erfahren, wie sie sich an dem Planungsprozess beteiligen können.

Tatsächlich ist Bürgerbeteiligung in vielen Bereichen des staatlichen Bauens, beispielsweise im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens, gesetzlich vorgesehen. Über geplante Bauprojekte und mögliche Beteiligungsformen müssen die Verwaltungen öffentlich informieren. Dies geschieht beispielsweise über Anzeigen in regionalen Zeitungen, im Amtsblatt oder auch schon teilweise über das Internet.

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies: Um auf dem Laufenden zu bleiben, müssen sie regelmäßig bestimmte Internetseiten besuchen, die gedruckte Ausgabe einer regionalen Zeitung nach den entsprechenden Informationen durchforsten oder aber das Amtsblatt kennen und regelmäßig lesen. Es liegt also am Bürger, sich die notwendigen Informationen über geplante Bauvorhaben zusammenzusuchen und für sich auszuwerten. Wer sich beteiligen will, muss sich zudem mit den doch recht sperrigen Vorschriften und Regelungen auskennen.

Unsere App „Bürger baut Stadt“ soll dazu beitragen, Planungsprozesse für Bürgerinnen und Bürger transparent zu machen. Dazu wollen wir auf einer Karte alle staatlichen Bauvorhaben in Berlin darstellen und verlinken. Zudem visualisieren wir, in welchem Stadium der Planung sich Bauvorhaben befinden und in welcher Form Bürger sich beteiligen können. Darüber hinaus können Interessierte Informationen zu ihrem Bezirk oder Kiez abonnieren und werden, sobald sich etwas Neues tut, automatisch darüber informiert.

Wer sind wir? Wir sind pinkoding und uns vereint die Überzeugung, dass gute Software nicht ohne Empathie für die zukünftigen Nutzer entwickelt werden kann. Joanna Maria Dauner: Studentin der Visuellen Kommunikation in der Digitalen Klasse an der UdK Berlin, Magdalena Noffke: Politikwissenschaftlerin und Studentin des IT-Systems Engineerings am HPI und Claudia Müller-Birn: Wissenschaftlerin im Bereich Human-Centered Computing der FU Berlin.

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Magdalena Noffke